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MYTHOS ENTLARVEN: WAS EINE ESSSTÖRUNG IST UND WAS NICHT
Published by Jessica on 5. März 2020

Was ist eine Essstörung?

Fragt man das Menschen auf der Straße, dann ist die Antwort meistens: „Magersucht“. Mit einer Essstörung verbindet der Großteil der Menschen das Bild von abgemagerten, jungen Frauen, deren seelischer Schmerz offensichtlich ist. Keiner zweifelt, dass diese Menschen krank sind und ihnen geholfen werden muss. Aber Magersucht beginnt schon viel früher, es beginnt im Kopf, es sind die fiesen, kleinen Gedanken, die dir sagen, dass man nicht genug ist, so wie man ist. Die Wahrheit ist, Essstörung beginnt im Kopf und ganz bestimmt nicht mit dem Essen oder Nichtessen.  Daher ist eine Essstörung viel komplizierter, als einfach nur wieder anfangen zu essen oder weniger essen.

"Essstörungen beginnen im Kopf."

Denn auch hinter Übergewicht, muss nicht, kann aber eine Essstörung liegen. Der unbändige Drang alles in sich hineinzufressen ist ein Hilfeschrei der Seele. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut und ich kenne auch die Reaktionen meiner Mitmenschen.  Meine Eltern reagieren mit Unverständnis und Ratlosigkeit. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich schon gehört habe, „dann hör halt auf zu essen“. Das demütigende Erlebnis an das ich mich in diesem Kontext erinnern konnte, war als nach einem Essanfall meine Bauchspeicheldrüse versagte und ich in die Notaufnahme musste. In der Hoffnung auf Hilfe berichtete ich den Ärzten von meinen Essanfall und als Reaktion wurde ich ausgelacht. „ Dann hat wohl der Kuchen zu gut geschmeckt was?“ Nein, der Kuchen hat ehrlich gesagt schon lange nicht mehr geschmeckt. Ich habe ihn mir aus Zwang hinuntergewürgt, mir war egal wie er schmeckt, Hauptsache er war voller Zucker und Fett. Auch das Gefühl meines sich immer mehr spannenden Schmerzenden Magen versuchte ich zu  ignorieren.
Ich wollte nicht aufhören zu essen, nicht jetzt. Nicht bevor dieses unerträgliche Gefühl der Einsamkeit aus meinen Körper verschwinden würde.  Doch das Gefühl, was nun seinen Platz einnahm, war kein wenig besser, aber ein altbekanntes. Schuld, Ekel vor sich selbst, Verzweiflung. Warum habe ich das nur gemacht?

"Ich wollte nicht aufhören zu essen, nicht jetzt."

In diesen Momenten beneidete ich meine Leidensgenossinnen, die Bulimikerinnen, die sich einfach dieser Schuld in Form des Erbrechens erledigen können. Während mich die Schmerzen meines gespannten Magens mich jede Sekunde daran erinnerten,  was ich gerade getan habe und mit jeder Sekunde die verstrich, wird mir der Essanfall mehr und mehr bewusst. Vor meinem inneren Auge ließ ich die ganze Szenerie noch einmal Revue passieren, in der Hoffnung den Auslöser für das ganze Essgelage zu finden und ihn das nächste Mal zu umgehen.  Doch insgeheim weiß ich, dass ich es nächste Mal wieder so tun werde, da ich keinen anderen Weg sehe mir zu helfen.  Ich habe mir Hilfe gesucht, ich war in Therapie, ich habe Coachings gemacht, denn ich habe verstanden, dass mein Problem nicht die Essanfälle sind, sondern der fehlende Kontakt zu meinen Gefühlen und der Umgang mit diesen, der mich in die Essstörung treibt. Ich bin noch lange nicht an meinem Ziel, doch ich habe mich auf den Weg begeben und das ist das was zählt. Ich bin bereit meine Gefühle anzunehmen und zu fühlen und ich bin bereit genau hinzuhören, was die Stimmen in meinem Kopf mir täglich erzählen, nicht primär um meine Essstörung loszuwerden, sondern um endlich mich selber kennenzulernen. Ich habe viel zulange auf mein wahres Ich gewartet…

Ein Hoch auf Uns!

Jessica’s
Buchtipps:
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DEN SOULFOOD JOURNEY PODCAST KANNST DU HIER HÖREN:

Apple Spotify Youtube

Autorin: Jessica Knöll

Ich bin Jessica Knöll, 27 Jahre alt. Meine Essstörung begann vor 10 Jahren, als ich genug von dem Mobbing in der Schule hatte. Dadurch rutschte ich in die Magersucht. Ich versteckte meinen niedrigen Selbstwert hinter Perfektionismus, bis ich im Laufe meines Pharmaziestudiums in ein Burn-out geriet und meine Essstörung sich in Binge-Eating wandelte.  Seit 2017 entschied ich mich meine eigene Soulfood Journey zu mir selbst und erforschte meine Essstörung und die damit verbundenen Emotionen. Ich lernte mich Schritt für Schritt besser kennen und baute eine liebevolle Beziehung zu meinem Körper auf, so dass ich die Essstörung als Kompensation immer weniger brauchte.

HIER GEHT ES ZUR PODCAST FOLGE MIT JESSICA
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1 Comment

  1. Francesca sagt:
    10. März 2020 um 21:53 Uhr

    Liebe Jessica,
    wow, das ist wirklich ein toller Text. Wie mutig von dir, dass du diese wahren Worte mit uns geteilt hast, die so viele fühlen, aber nicht immer aussprechen.
    Danke dir!

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